Weihnachtsgeschichte 3

Das Knusperhäuschenland




Immer um die Weihnachtszeit ist im Knusperhäuschenland ein reges Treiben. Die Bewohner der kleinen Knusperhäuschen sind damit beschäftigt für die Kinder viele kleine Knusperhäuschen zu backen. Doch aus einem der Häuschen klingt ein schluchzen und jammern, ganz leise, doch jeder der vorbei geht kann es hören.

Knuspi bleibt stehen und fängt schon fast an mitzuschluchzen als er hört wie Knuspo so jämmerlich weint. Doch er wusste nicht wie er ins Häuschen kommen konnte, denn Knuspo hatte alles verriegelt und niemand kam hinein.

Knuspi war ein intelligenter kleiner Wichtel und so lief er in Windeseile auf den Marktplatz und trommelte dort auf die Pauke die dort aufgehängt war. Durch die Paukenschläge wurden alle Wichtel zusammengerufen. Aus allen Knusperhäuschen kamen sie angerannt und wollten hören was ihnen Knuspi zu sagen hatte.

Er verkündete laut, dass sich Knuspo aus unerklärlichen Gründen in seinem Knusperhäuschen eingeschlossen habe und seit Stunden darin heult und dass sich das Knusperhaus wegen der Feuchtigkeit bald auflösen werde.

Ein Murmeln ging durch die Reihen. Da rief Knuspa aus der hinteren Reihe: "Was schlägst Du vor was wir machen sollen!"
Knuspi sagte: "Wir müssen uns alle durch sein Zuckerfenster schlecken, bis es zerbricht, dann können wir reinklettern und ihm vielleicht helfen." Knuspr rief: "Wann sollen wir das machen, wir sind im Stress vor der Weihnachtszeit, dass alle Lebkuchen für die Knusperhäuschen fertig werden."

Knuspi sagte ganz ruhig: "Ja das sind wir alle, doch wir müssen Knuspo helfen und das ist ebenso wichtig. Wir können uns ja abwechseln. Mehr als zwei von uns können sowieso nicht schlecken, dafür bietet das Fenster den Platz gar nicht. Also mein Vorschlag wäre - immer zwei schlecken eine Viertelstunden an dem Fenster, dann kommen die nächsten - was haltet ihr von diesem Vorschlag?"

Ein raunen ging durch die Reihen. Knuspi meldete sich noch einmal zu Wort und sagte: "Ich schlage vor, wir stimmen ab, dann kommt ihr nach der Reihe zu mir und wir tragen Euch mit der Uhrzeit in eine Liste ein. Also wer ist für den Vorschlag -Hand hoch - wer ist gegen den Vorschlag - Hand hoch - so wie ich das gesehen habe ist der Vorschlag bis auf einige wenige Gegenstimmen angenommen! Also kommt zu mir und wir werden die Liste erstellen."

Innerhalb von nur wenigen Minuten hatte Knuspi die Liste zusammengestellt und er und Knuspr waren die ersten beiden die mit dem Schlecken am Fenster von Knuspo begannen. Von drinnen klang noch immer ein fürchterliches Heulen und Schluchzen.

Knuspo merkte von alle dem nichts. Er war viel zu sehr mit seiner Heulerei beschäftigt und diese war so laut, dass er nicht einmal hörte, dass seine Fensterscheibe nach über 2 Stunden zerbrach und Knuspi mit Knuspa und Knuspr zu ihm ins Häuschen kletterten. Sie hörten ihn herzzerreißend weinen. Es kam aus der Küche, genauso wie ein beißender Geruch, der an verbrannte Lebkuchen erinnerte.

Die 3 kleinen Wichtel schlichen in die Küche und sahen das Chaos das hier los war. Knuspo saß am Tisch und heulte. Vor ihm lagen mindestens hundert verbrannte Lebkuchen. Knuspi, Knuspa und Knuspr standen die Tränen in den Augen. Jetzt konnten sie verstehen warum Knuspo so heulte.

Es dauerte einige Minuten bis Knuspo merkte, dass er nicht mehr allein war. Er erschrak als er seine 3 Wichtelkumpel in der Küche stehen sah. Dann hörte er plötzlich auf zu weinen und fragte: "Wie seid ihr hier hereingekommen?" Knuspi erzählte ihm wie sie es angestellt hatten und warum sie unbedingt nachsehen wollten was mit ihm los war.

Knuspo konnte es nicht fassen. Er war so gerührt, doch weinen wollte er nicht und so erzählte er eben was passiert war. Er hatte den ganzen Ofen voll mit Lebkuchen für die Knusperhäuschen und wartete, dass sie fertig wurden und da passierte es. Er saß am Tisch und las in einem Buch und plötzlich schlief er ein. Erst als es verbrannt roch wachte er auf und sah was passiert war. Es war zu spät! Kein Lebkuchen war mehr zu retten.

Knuspi, Knuspa und Knuspr saßen da und lauschten wie gebannt den Erzählungen von Knuspo. Nach ein paar Minuten Stille ergriff Knuspi das Wort: "Dann hast Du ja einiges an Sultaninen, Orangeat und Zitronat, sowie Honig verbraucht, das Dir nun fehlt und du diese dringend benötigten Lebkuchen nicht mehr backen kannst, da Dir das Material dazu fehlt. Stimmt's?"

Knuspo wollte schon wieder anfangen zu heulen. Doch Knuspr sprang auf und sagte spontan: "Ich habe vom letzen Jahr noch Honig übrig, den ich dir geben kann!" Darauf meldete sich Knuspa zu Wort: "Ich habe noch Sultaninen übrig, die kannst du gerne haben."

Knuspo stand da und konnte es nicht fassen. Vom durchgeschleckten Fenster war eine Stimme zu hören die rief: "Ich habe noch genügend Zitronat übrig, das bekommst du von mir!" Eine weitere Stimme rief: "Ich habe sicher noch Orangeat übrig den kannst Du auch haben!"

Alle jubelten und riefen: "Knuspo lass den Kopf nicht hängen! Wir helfen Dir!" Knuspo war wieder glücklich und sein Lachen kehrte wieder zurück. Er rief laut: "Ich danke Euch! Ich hätte nie gedacht, dass ich so viele Freunde hier habe, deshalb habe ich so geheult, weil mir klar war ohne diese Lebkuchen könnten wir die Kinder nicht glücklich machen. Doch jetzt muss ich gleich anfangen und Lebkuchen backen."

Nach einander kamen sie und brachten Knuspo die fehlenden Zutaten und er konnte wieder mit dem Backen der Lebkuchen beginnen.

Eines war Knuspo klar. Er würde nie wieder wenn er Lebkuchen im Backofen hatte ein Buch lesen oder etwas anderes tun, bei dem man leicht einschlafen konnte.

Durch die Mithilfe aller Wichtel im Knusperhäuschenland wurden die Knusperhäuschen pünktlich zu Weihnachten fertig und konnten den vielen Kindern vom Weihnachtsmann gebracht werden.





E N D E

Diese Geschichte schrieb Manuela im November 2003